"Wald ist Klimaschützer"

23.04.2021
Beitrag

Anlässlich der Umweltministerkonferenz hat die AGDW  und die Familienbetriebe Land und Forst die Aktion in Berlin durchgeführt.

Die Aktion macht auf die Klimaschutzleistung des Waldes aufmerksam – denn, ein Hektar bewirtschafteter Wald bindet jährlich im Durchschnitt 8 Tonnen Co2! Das Ziel der Initiative ist eine gerechte CO2-Bepreisung der Klimaschutzleistungen des deutschen Waldes.

Auch ich befasse mich bereits längere Zeit intensiv mit dem Thema „Wald“ und stehe in regelmäßigem Austausch mit Waldbauern und Forstwirten im Rheinisch-Bergischen Kreis. Mir wurde schon häufig vor Augen geführt, welche Schäden der Wald in unserer schönen Heimat genommen hat und wie schlecht es um den Wald wirklich bestellt ist. Daher stand es außer Frage, mich ebenfalls zu beteiligen und mich mit den Verantwortlichen der Aktion auszutauschen. Egal ob in unserem Rheinisch-Bergischen Kreis oder irgendwo anders auf der Welt – der Wald ist in Gefahr. Die Trockenheit und der Borkenkäfer machen dem heimischen Forst zu schaffen. Es ist dramatisch und es zeigt, dass der Klimawandel bereits jetzt Auswirkungen auf das Öko-System Wald hat. Darüber hinaus sind die Holzpreise – verstärkt auch durch die Corona-Pandemie – stark gesunken. Viele Waldeigentümer haben durch die Waldschäden und Verwerfungen auf dem Holzmarkt starke wirtschaftliche Schäden erlitten. Es fehlt ihnen an Liquidität. Das hat Auswirkungen auf uns alle, denn es geht um die grüne Lunge unseres Landes.

Um den Wald klimaresilient in die Zukunft bringen zu können und die Bewirtschaftung des Waldes gewährleisten zu können, ist es wichtig aufzuforsten und die Forstwirtschaft in ihrer Arbeit zu unterstützen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung von Mischbeständen. Hierfür müssen Pflanzungen und Mischbaumarten durch regelmäßige Kultur- und Pflegemaßnahmen gefördert und stabilisiert werden. Diese Maßnahmen sind im Rahmen des Waldumbaus unerlässlich. Auch der Anbau eingeführter und an das veränderte Klima besser angepasster Baumarten ist in diesem Zusammenhang nötig. Dafür gilt es die erforderlichen finanziellen und strukturellen Rahmenbedingungen zu schaffen. Mit der Nachhaltigkeitsprämie, als Teil des Corona-Konjunkturpaktes "Wald & Holz", haben wir Hilfen in Höhe von insgesamt 700 Millionen Euro bereitgestellt. 500 Millionen Euro stehen zum Erhalt und zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Wälder für die Forstwirtschaft zur Verfügung. Die restlichen 200 Millionen Euro sind vorgesehen für Investitionen in die moderne Forst- und Holzwirtschaft und um das Bauen mit Holz zu fördern. Hinzu kommen die bis 2023 zugesagten zusätzlichen Bundesmittel zur Verstärkung der Forstförderung im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK), welche explizit Maßnahmen in der Fläche zur Bewältigung der Waldschäden, und zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel fördern. Gemeinsam mit den Mitteln der Länder sind das rund 1,5 Milliarden Euro, die für Aufforstungen, den Waldumbau und das Bauen mit Holz bereitgestellt werden.

Darüber hinaus hat der Deutsche Bundestag gestern einen Koalitionsantrag zur Etablierung eines CO2-Honorierungssystems für deutsche Wälder beschlossen. Das Motto hierbei lautet ‚Leistung für Gegenleistung‘.  Die Mittel sollen an strikte Bedingungen der nachhaltigen Waldbewirtschaftung und den Erhalt und Zuwachs an Ökosystemleistungen geknüpft werden.