Sprach-Kitas müssen gerettet werden!

04.08.2022
Pressemitteilung

Erfolgreiches Modell für eine gelingende Integration darf die Ampel-Regierung nicht auslaufen lassen

Laut Haushaltsentwurf 2023 soll das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“, das seit 2011 die sprachliche Bildung fördert, ersatzlos gestrichen werden. Sprache ist der Schlüssel zu einer gelungenen Integration. Finanzielle Mittel gerade an dieser Stelle zu kürzen, ist ein Fehler!

Der Beschluss des Bundeskabinetts, nach mehr als zehn Jahren die Mittel für das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ zu streichen, ist für uns als Unionsfraktion völlig unverständlich. In ihrem Koalitionsvertrag hatte die Ampel noch versichert, dieses Programm weiterzuentwickeln und zu verstetigen. Da etwa 40 Prozent der Kita-Kinder einen Migrationshintergrund haben, war dieser Ansatz gut und richtig. Das Programm hilft Kindern darüber hinaus bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie. Im Rheinisch-Bergischen Kreis werden 10 Einrichtungen aus dem Bundesprogramm gefördert. Für uns als Unionsfraktion ist es nicht nachvollziehbar, dass die Unterstützung dieses überaus erfolgreichen Programms ausgerechnet in einer Zeit beendet werden soll, in der aufgrund des russischen Angriffskrieges auch zahlreiche Kinder aus der Ukraine betreut werden müssen. Wir  als Unionsfraktion, aber natürlich auch ich persönlich, werden daher für den Erhalt des Bundesförderprogramm „Sprach-Kitas“ kämpfen und alles daran setzen, die Mittelstreichung der Bundesregierung zu stoppen.

Zum Hintergrund: Kindertagesstätten mit einem hohen Anteil an förderbedürftigen Kindern konnten aus dem Programm bisher bis zu 25.000 Euro pro Jahr für eine zusätzliche halbe Fachkraft beantragen, die dabei hilft, die sprachliche Bildung in den Kita-Alltag zu integrieren. Wir alle wissen, wie wichtig frühkindliche Bildung ist – besonders hinsichtlich der Sprache. Die Sprache ist zentral für das Verständnis und auch für den Umgang untereinander.

Doch nicht nur das Programm „Sprach-Kitas“ wird gestrichen, auch die Stiftung „Frühe Hilfen“ bekommt nicht die notwendigen Mehrzuwendungen. In einem Gesetzesentwurf des Bundesrates forderte dieser Anfang August erneut den Mittelbezug für die Stiftung „Frühe Hilfen“ an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen, bis 2025 auf 96 Millionen Euro pro Jahr. „Frühe Hilfen“ werden vor allem für die psychosoziale Unterstützung von Familien mit Säuglingen und Kleinkindern verwendet. Gerade durch die Corona-Pandemie und ihre Folgen wären hier ein wichtiges Signal von Nöten und nun der richtige Zeitpunkt, die Mittel zu erhöhen, satt zu senken. Alles was im Bereich der frühkindlichen Bildung und frühen Hilfe nicht erreicht werden kann, ist im späteren schulischen Leben kaum aufholbar.