Jedes fünfte Kind in Deutschland wächst in Armut auf!

15.11.2022
Pressemitteilung

Berlin, 15.11.2022: Breites Bündnis fordert mehr Geld für die Bekämpfung von Kinderarmut

Verbände, Gewerkschaften, zivilgesellschaftliche Organisationen und namhafte Unterstützer und Unterstützerinnen fordern die Bundespolitik dazu auf, Kinderarmut entschieden zu bekämpfen und die dafür notwendigen Mittel im Bundeshaushalt zur Verfügung zu stellen. Dabei müssen soziale Infrastruktur und monetäre Leistungen ineinandergreifen.

Die unterzeichnenden Organisationen des Ratschlag Kinderarmut fordern in ihrer gemeinsamen Erklärung „Solidarität mit armutsbetroffenen Kindern, Jugendlichen und ihren Familien – besonders in der Inflationskrise!“, Armutslagen von jungen Menschen nicht länger hinzunehmen, sondern endlich das nötige Geld in die Hand zu nehmen, um ihnen ein gutes Aufwachsen zu ermöglichen.
In unserem reichen Land ist inzwischen mehr als jedes fünfte Kind von Armut betroffen. Konkret bedeutet das für die betroffenen Kinder und Jugendlichen nicht nur eine unzureichende Versorgung mit Gütern des alltäglichen Bedarfs, sondern auch geringere Bildungschancen und weniger Möglichkeiten zur sozialen Teilhabe. Nachdem sich diese Problemlagen durch die Corona-Pandemie verschärft haben, drohen nun mit den aktuellen Preissteigerungen zusätzliche Einschränkungen im Alltag, besonders für Familien mit
geringen Einkommen.


In der Erklärung fordern die unterzeichnenden Organisationen die Politik daher dazu auf, die Interessen und Bedarfe von Kindern und Jugendlichen endlich in den Mittelpunkt zu rücken und die dafür notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen. Gerade angesichts der steigenden Preise, die für viele Privathaushalte und soziale Einrichtungen schwer zu stemmen sind, darf jetzt nicht am falschen Ende gespart werden. Es ist unsere Aufgabe, die Lebensgrundlage und die Ansprüche von Kindern und Jugendlichen zu sichern!
Die gemeinsame Erklärung basiert auf dem Wissen, dass für eine erfolgreiche Armutsbekämpfung monetäre Leistungen und Investitionen in die Infrastruktur nicht gegeneinander ausgespielt werden dürfen. Für ein Aufwachsen in Wohlergehen benötigen Kinder und Jugendliche beides: eine auskömmliche finanzielle Absicherung und eine gut ausgebaute soziale Infrastruktur, durch die alle Kinder und Jugendlichen dazu befähigt werden, ihre Potenziale und Talente zu entwickeln.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Familienerholung e.V. ist ein Zusammenschluss von über 80 Familienferienstätten in ganz Deutschland. Die gemeinnützigen Familienferienstätten
richten ihre Arbeit an und für Familien aus, um sie in ihrem Alltag zu stärken. Die besonders familienfreundlichen Erholungseinrichtungen bieten Urlaub mit Kindern zu erschwinglichen Preisen an.
Familienerholung will dazu beitragen, den familiären Zusammenhalt zu stärken, entlastend zu wirken, mögliche Belastungen und Krisen abzufedern und im Bedarfsfall über weiterführende Hilfen zu informieren. Zu den bedarfsgerechten und ineinandergreifenden Leistungen zur Förderung und Unterstützung von Familien und Kindern leistet Familienerholung insoweit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Elternkompetenz und für das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen. Besonders werden bei der Familienerholung einkommensschwache Familien unterstützt, deren Lebenssituation besondere Förderung benötigt.
Christina Borchert (Geschäftsführerin BAG Familienerholung e.V.): "Unser Anliegen ist es, gemeinsame Standpunkte, Perspektiven und Konzepte gemeinnütziger Familienerholungsarbeit im Sinne der Kinder- und Jugendhilfe fachpolitisch zu vertreten. Daher setzten wir uns weiterhin dafür ein, dass besonders Familien mit geringen Einkommen von der gemeinnützigen Familienerholung erfahren. Es bedarf hierfür einer Etablierung der gemeinnützigen Familienferienstätten als wichtigen Akteur der familienunterstützenden Leistungen."

Ansprechpartnerin:
Vanessa Seifferer
Fachreferentin BAG Familienerholung e.V.
E-Mail: presse [at] bag-familienerholung.de
Telefon: 0221 / 29 24 13 – 16
https://bag-familienerholung.de/