„Die Kleinen werden von der Ampel benachteiligt“

08.09.2022
Pressemitteilung

Sprach-Kitas retten und Förderung fortsetzen

Diese Woche ist Haushaltswoche. Die Ampel will das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“, das seit 2011 die sprachliche Bildung fördert, ersatzlos streichen. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat diese Woche im Bundestag beantragt, die Sprach-Kitas zu retten und das Förderprogramm weiterzuführen. Am Donnerstag, 8. September 2022, fand der digitale Kita-Gipfel mit Expertinnen und Experten der frühkindlichen Bildung, Fachkräften aus den Kitas sowie Politikerinnen und Politiker von CDU und CSU statt.

Dazu erklärt Dr. Hermann-Josef Tebroke: „Die Ampel hält nicht Wort und benachteiligt Kita-Kinder: Während sie im Koalitionsvertrag noch die Weiterentwicklung der Sprach-Kita-Förderung angekündigt hat, lässt sie das wichtige und erfolgreiche Programm zum Ende des Jahres auslaufen. Das ist eindeutig an der falschen Stelle gespart.“
Das überraschende Aus für die Sprach-Kitas hat bundesweit für Unverständnis gesorgt. Viele Erzieherinnen und Erzieher, Familien und letztlich auch die Länder und Kommunen haben die Stimme erhoben. Der Wegfall der Förderung würde ein riesiges Loch in die ohnehin angespannte Betreuungssituation reißen. Im Rheinisch-Bergischen Kreis stünden 10 Kitas ohne Sprachförderung da.

Tebroke: „Pandemiebedingte Lernrückstände und die vielen aus der Ukraine geflüchteten Kinder verdeutlichen den akuten Handlungsbedarf mehr denn je. Wenn die Kinder später einmal zu den Einschulungstests müssen, wird der Aufschrei groß sein. Zu einem späteren Zeitpunkt aufzuholen, was hier in jungen Jahren versäumt werden wird, ist für die Betroffenen ungleich mühsamer. Und übrigens auch für die Staatskasse deutlich teurer.“

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert in ihrem Antrag vom 6. September 2022 das Bundesprogramm zur Förderung der Sprach-Kitas fortzusetzen. Außerdem verlangt sie, dass im Rahmen des Gesetzentwurfes zur Weiterentwicklung des sogenannten Gute-Kita-Gesetzes die im Bundeshaushalt vorgesehenen Mittel für die Jahre 2023 und 2024 ausschließlich für Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität in der Kinderbetreuung verwendet werden dürfen.

Die Ampel argumentiert, dass die sprachliche Förderung im neuen „Gute-Kita-Gesetz II“ enthalten sei. Tatsächlich entspricht der Budgetansatz des neuen „Gute-Kita-Gesetz II“ demjenigen des alten „Gute-Kita-Gesetzes“. Zugleich wurden die Förderprogramme Sprach-Kitas, die Fachkräfteoffensive Erzieherinnen und Erzieher sowie das Programm Kita-Einstieg gestrichen. Damit stehen mehrere hundert Millionen Euro weniger für die frühkindliche Bildung zur Verfügung.

Die Empörung ist groß. Tebroke verweist darauf, dass sich viele der rund 7.500 Fachkräfte in den Sprach-Kitas bereits nach anderen Stellen umsehen. „Es droht der Zusammenbruch etablierter pädagogischer Strukturen und ein Aderlass an pädagogischem Personal – bei sowieso angespannter Personalsituation. Die Union wird sich nach Kräften für den Erhalt der Sprach-Kitas einsetzen. Das sind wir den Jüngsten und Schwächsten unserer Gesellschaft schuldig. Nicht nur weil Sprache der Schlüssel zu einer besseren Welt ist, sondern weil Kinder unsere Zukunft sind.“

Hintergrund:
Den Antrag der Unionsfraktion zur Fortsetzung des Bundesprogramms „Sprach-Kitas“ (20/3277) finden Sie hier.

Ebenso gibt es eine Petition mit dem Titel "Fortführung/ Verstetigung des Bundesprogramms Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" hingewiesen." Diese kann bis zum 20.09.2022 unter folgendem Link mitgezeichnet werden:
https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2022/_08/_01/Petition_137016.nc.html